Ziele

Ziel 1 - Traditionspflege Fischerei und Bootsbau

Die Hansestadt Wismar mit dem Alten Hafen wurde über Jahrhunderte von der Fischerei geprägt. Erst waren es die kleinen Fischereiboote und ab Mitte des 20Jh. die Kutter, die im Pack vom Zollhaus bis zum Fischerturm an der Kaikantelagen. „Ernten ohne zu säen“ war das Motto der DDR Regierung nach dem Krieg um die Versorgung der Bevölkerung mit Eiweiß zu sichern. In den 50iger Jahren wurde daraufhin eine Fischereifahrzeugflotte für die UdSSR und DDR gebaut. In diese historisch bedeutende Zeit ist der 17m Seitenschleppnetzkutter einzuordnen. Der Förderverein „Marlen“ hat sich zur Aufgabe gemacht das Thema Fischerei der Ostsee und im speziellen der Wismarbucht darzustellen. Es wird die Tradition der Küstenfischerei präsentiert um diesen wertvollen Teil der Kulturgeschichte nachhaltig zu pflegen. Heute wird diese Berufsgruppe vom Fischverkauf und den letzten zweieinhalb Fischern in Wismar vertreten. Wie sich die Kultur zukünftig verändern wird ist noch ungewiss. Das historische Bild des Fischers, die heutige Situation< und die Zukunft des Berufes soll thematisiert werden. Der zweite Schwerpunkt wird sich mit dem Bau eines 17m Seitenschleppnetzkutters beschäftigen. Fischerei und Bootsbau sind untrennbare Berufsbilder und bis heute identifikationsschaffend für die Ostseeküste.

Maßnahmen: Erlebnispädagogische Fahrten für Jugendliche und Interessierte

  • Darstellung der Arbeit des Küstenfischers
  • Vermittlung von Kenntnissen und Werten (Teamarbeit und Zuverlässigkeit als Voraussetzung auf einem Fischereifahrzeug)
  • Instandsetzung und Erhalt des Schiffes
  • Pflege- und Förderung der Fischereitradition

Ziel 2 - Ökosystem Ostsee erfahren & verstehen

Untrennbar von dem kulturellen Erbe der Küstenfischerei ist in diesem Zusammenhang die Wismarbucht und die Ostsee. Das Ökosystem, sein fragiles Gleichgewicht und andere Probleme sollen erfahrbar gemacht werden und zum Nachdenken anregen. Die Grundschleppnetzfischerei sorgte für eine Vernarbung des Meeresbodens, die Fischbestände sind dezimiert und die Verschmutzung der Ostsee nimmt stark zu. Die Auswirkungen nicht angepasster Fangmethoden, wie z.B. die Langleinenfischerei, dem Aalstechen u. ä., mit Ausblick auf moderne, Ressourcen-schonende Fangmethoden, wie größere Maschenweiten und Ausweichwege für Jungfische sind inhaltlich aufzuarbeiten und darzustellen. Das Ziel des Vereins geht über den Fischfang hinaus. Die Flora und Fauna im Küstenmeer, wie die Vogelwelt (Seeschwalben, Kormoran etc.), Meeressäuger und die Artenvielfalt der gewachsenen Küstenlandschaft Wismarer Bucht werden zum Umwelt-Erlebnisziel auf dem Traditionsschiff. Dieses im Landkreis Nordwestmecklenburg kaum behandelte Thema wird ein Schwerpunkt der Vermittlungsarbeit vom Förderverein „Marlen“ e.V.

Maßnahmen: Umweltpädagogische Fahrten (Bildungsprogramme für Jugendliche und Interessierte)

  • Vermittlung von Kenntnissen der Ostseeforschung
  • Darstellung des Zustandes der Ostsee (im speziellen der Wismarbucht)
  • Ökologische Zusammenhänge erfahren
  • Zur Verantwortungsbereitschaft anregen

Ziel 3 - Vernetzung und Völkerverständigung

Das grundlegende Ziel ist es ein adäquates Umfeld für den letzten DDR Seitenschleppnetzkutter „Marlen“ zu schaffen. Einen großen Beitrag dazu leistet eine Ausstellung mit Themenschwerpunkt Küstenfischerei und Bootsbau. Gäste aus ganz Deutschland und den Anrainerstaaten der Ostsee sollen eingeladen werden um sich über die maritimen Inhalte auszutauschen. In diesem Zusammenhang wird, ergänzend zum Hauptexponat dem Kutter selbst, den Touristen und Bürgern dieses Kulturerbe auf informativer Ebene nahe gebracht. Hier könnten Vergleiche mit der historischen Fischereientwicklung in anderen Teilen der Ostsee dargestellt werden und die Entwicklung der Fischerei und der Seefahrt in der Wismarer Bucht von den Wikingern in Reric und Slawen bis in die Neuzeit Gegenstand von Betrachtungen sein. Es wird ein Dialogforum entstehen, welches der weiteren Entwicklung, Pflege und Forschung dient. Im Mittelpunkt steht deshalb eine Anlaufstelle für Interessierte, die Ausstellung von Exponaten des Bootsbaus und der Fischerei sowie vertiefende Literatur. Der „Alte Hafen“ in Wismar wurde in den letzten 10 Jahren zu einer touristisch geprägten Flaniermeile. Es ist eine der am stärksten modernisierten Flächen der Hansestadt Wismar. Um an diesem Ort neben den Investorenbauten einen Kultur schaffenden Ort zu realisieren, haben sich die drei Traditionsschiffsvereine der Förderverein „Marlen“ e.V., der Förderverein „Poeler Kogge“ e.V. und der Förderverein „Atalanta“ e.V. mit der Hansestadt Wismar verständigt und das Baumhaus über einen Erbpachtvertrag übernommen. Hier soll jetzt ein maritimes Zentrum entstehen, um der maßgebenden Kultur Wismars und Umgebung, der Fischerei, dem Bootsbau und der Handelsschifffahrt einen adäquaten Anlaufpunkt für Bürger und Touristen zu bieten.